Pressemitteilung,
Deutschland nominiert Geopark Inselsberg – Drei Gleichen in Thüringen als UNESCO-Geopark
Spuren des Superkontinents Pangäa vermitteln Erdgeschichte
Deutschland nominiert den Geopark Thüringen Inselsberg – Drei Gleichen als UNESCO-Geopark. Das hat das Nationalkomitee für UNESCO Global Geoparks in Deutschland entschieden. Der Geopark zeichnet sich durch sein bedeutendes geologisches Erbe, eine gute touristische Infrastruktur zur Vermittlung dieses Erbes sowie eine breite Vernetzung mit den Kommunen vor Ort aus. Die Nominierung wurde fristgemäß zum 30. November bei der UNESCO eingereicht. Über die Auszeichnung als UNESCO Global Geopark entscheidet der Exekutivrat der UNESCO im Frühjahr 2018.
Prof. Dr. Verena Metze-Mangold, Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission, erklärte anlässlich der Nominierung: „550 Millionen Jahre altes geologisches Erbe gibt uns im Geopark Inselsberg – Drei Gleichen Aufschluss über die Entwicklung unseres Planeten und zeigt, welche Möglichkeiten wir haben, um das Leben auf dieser Erde nachhaltig zu gestalten. Ich freue mich über die Nominierung dieser bedeutenden Region für das UNESCO-Geopark-Programm und die damit verbundene Chance, den Geopark im weltweiten Austausch weiterzuentwickeln.“
Prof. Dr. Maria Böhmer, Staatsministerin im Auswärtigen Amt, sagte: „Ich begrüße die Nominierung des Geoparks Inselsberg – Drei Gleichen als UNESCO Global Geopark sehr. Der Geopark leistet hervorragende Arbeit, um sein geologisches Erbe für die Region in Wert zu setzen. Ich bin überzeugt davon, dass der Geopark sein bisheriges internationales Engagement zukünftig noch verstärken wird, um sich als weltweit bedeutende Modellregion für nachhaltige Entwicklung zu profilieren. Das Netzwerk der globalen Geoparks der UNESCO bietet dafür eine ausgezeichnete Plattform.“
Der Geopark Thüringen Inselsberg – Drei Gleichen ist seit 2008 als nationaler Geopark ausgezeichnet. Er umfasst ein Gebiet von circa 600 Quadratkilometern in Westthüringen. Namensgebend für den Geopark sind der Inselsberg im Thüringer Wald und die Drei Gleichen, drei markante Berge mit mittelalterlichen Burgen am Rande des Thüringer Beckens. Der Geopark liegt in 18 Gemeinden in den Landkreisen Gotha, Schmalkalden-Meiningen, Wartburg und Ilm. Mit Anteilen am kristallinen Thüringer Wald und am Vorland in Richtung Thüringer Becken bietet der Geopark vielfältige Zeugnisse der Erdgeschichte. Zu den geologischen Sehenswürdigkeiten von internationalem Rang zählt unter anderem die Ursaurier-Fundstelle Bromacker. Unter dem Motto „Auf den Spuren von Pangäa“ führt der Geopark in die Erdgeschichte Thüringens und ermöglicht den Besuchern, Spuren des einstigen Superkontinents Pangäa in der heutigen Landschaft nachzuverfolgen.
Hintergrundinformationen
UNESCO Global Geoparks sind Regionen mit geologischen Stätten und Landschaften von internationaler geowissenschaftlicher Bedeutung. Diesen Wert machen die Geoparks durch Bildung, Schutz und nachhaltige Entwicklung erlebbar, für Bewohner wie für Besucher. Sie schaffen Identifikation mit der Region, fördern Tourismus und nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung und machen Herausforderungen des globalen Wandels in der Region zum Thema. Derzeit gibt es 120 UNESCO Global Geoparks in 33 Ländern, sechs davon in Deutschland: Bergstraße-Odenwald, TERRA.vita, Schwäbische Alb, Vulkaneifel, Harz–Braunschweiger Land–Ostfalen sowie der deutsch-polnische Geopark Muskauer Faltenbogen.
Das Nationalkomitee für UNESCO Global Geoparks wurde 2016 beim Auswärtigen Amt in Berlin eingerichtet. Gemäß den internationalen Richtlinien der UNESCO entscheidet das Nationalkomitee auf nationaler Ebene über Bewerbungen für die Auszeichnung als UNESCO Global Geopark. Dem Nationalkomitee gehören führende Experten aus den Bereichen Geowissenschaften, nachhaltige Entwicklung, Tourismus und Bildung sowie Vertreter von Bund und Ländern an. Die Deutsche UNESCO-Kommission ist Ansprechpartnerin für alle Fragen rund um Bewerbung und Evaluation als UNESCO Global Geopark.
Weitere Informationen:
DUK-Webseite zu UNESCO Global Geoparks
Pressekontakt:
Deutsche UNESCO-Kommission
Pressesprecherin
Katja Römer
Telefon: +49 228 60497-42
E-Mail: roemer(at)unesco.de