Pressemitteilung,
Auftakt für Bildungsprojekt der UNESCO-Projektschulen zum Jubiläumsjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“
Deutsche UNESCO-Kommission und Jüdisches Museum Frankfurt gestalten Unterrichtsmaterial für Schülerinnen und Schüler und Fortbildungsreihe für Lehrkräfte
Mit einer interaktiv im Unterricht einsetzbaren Bilderbox zur Gegenwart und Geschichte jüdischen Lebens in Deutschland beteiligen sich die Deutsche UNESCO-Kommission und das Jüdische Museum Frankfurt am Jubiläumsjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“. Das Unterrichtsmaterial steht allen 300 deutschen UNESCO-Projektschulen zum Beginn des neuen Schuljahrs zur Verfügung. Es soll den Blick der Schülerinnen und Schüler weiten, zusätzliche Kenntnisse und Fähigkeiten vermitteln und Impulse geben für lokale Projekte zur Spurensuche sowie zur Auseinandersetzung und Begegnung vor Ort. Die Bilderbox besteht aus 36 Karten mit Fotografien, Dokumenten und Gemälden sowie Zusatzinformationen und Rechercheaufträgen auf der Rückseite. Eine Hälfte der Karten zeigt ausgewählte zeitgenössische Fotografien von Rafael Herlich, die andere beleuchtet einzelne Aspekte jüdischer Geschichte in Deutschland.
Die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission Prof. Dr. Maria Böhmer betont: „Jüdinnen und Juden haben das Leben in Deutschland und Europa über Jahrhunderte geprägt. Diese gemeinsame Geschichte und ihre Bedeutung für unser heutiges Zusammenleben werden erst seit einigen Jahren wieder stärker in der Öffentlichkeit wahrgenommen. Mit unserem Bildungsprojekt stärken wir das Wissen der Schülerinnen und Schüler und der Lehrkräfte um die Vielfalt jüdischen Lebens in Geschichte und Gegenwart. Dabei werden die Jugendlichen schließlich im besten UNESCO-Sinn selbst aktiv und setzen ein gemeinsames Zeichen für eine vielfältige und solidarische Gesellschaft, gegen Ausgrenzung und Hass.“
Die Direktorin des Jüdischen Museums Frankfurt Prof. Dr. Mirjam Wenzel ergänzt: „Das Jüdische Museum Frankfurt hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Vielfalt der jüdischen Kultur in Geschichte und Gegenwart erfahrbar zu machen. Wir freuen uns, unsere langjährige Expertise auf dem Gebiet einer diversitätssensibilisierenden Pädagogik nun in Zusammenarbeit mit den UNESCO-Projektschulen ausbauen zu können, und heißen unseren Kooperationspartner im November in unserem neuen Museum herzlich willkommen.“
Im Rahmen einer Online-Veranstaltung am 15. Juni 2021 gewannen 60 Lehrkräfte von UNESCO-Projektschulen aus 15 Bundesländern exemplarische Einblicke in die Arbeitsmöglichkeiten mit dem Unterrichtsmaterial der Bilderbox. Begleitend zum Einsatz im Unterricht finden im September und Oktober 2021 verschiedene Fortbildungsveranstaltungen statt, unter anderem mit Beteiligung der SchUM-Städte Speyer, Worms und Mainz, die in diesem Jahr für die Aufnahme in das UNESCO-Welterbe nominiert sind. Am 25. November 2021 stellen die UNESCO-Projektschulen ihre Projektergebnisse in einer Abschlussveranstaltung im Jüdischen Museum Frankfurt öffentlich vor. Das gemeinsame Projekt wird durch das Auswärtige Amt gefördert.
Hintergrund
Das Netzwerk der UNESCO-Projektschulen in Deutschland besteht aus rund 300 Schulen. Darin sind alle Schultypen und Bundesländer vertreten. Ihre Schwerpunkte sind Demokratie- und Menschenrechtsbildung, Interkulturelles Lernen, Welterbebildung, Bildung für nachhaltige Entwicklung und Global Citizenship Education sowie Chancen und Risiken des digitalen Zeitalters. Sie tragen damit zur Umsetzung der Agenda Bildung 2030 bei. Die UNESCO-Projektschulen arbeiten eng zusammen und profitieren vom weltweiten Austausch mit über 11.500 Projektschulen in mehr als 180 Ländern. Die Bundeskoordination der UNESCO-Projektschulen ist bei der Deutschen UNESCO-Kommission in Bonn angesiedelt.
Pressekontakt
Deutsche UNESCO-Kommission
Pressesprecher
Timm Nikolaus Schulze
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