Pressemitteilung,
Karliczek/Azoulay/Böhmer: Bildung für nachhaltige Entwicklung ist von zentraler Bedeutung für die Eindämmung des Klimawandels
UNESCO-Weltkonferenz zur Bildung für nachhaltige Entwicklung startet heute digital in Berlin
Ab heute veranstalten die UNESCO und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit der Deutschen UNESCO Kommission (DUK) die dreitägige digitale Weltkonferenz „Learn for Our Planet. Act for Sustainability“ - „Lernen für unseren Planeten. Handeln für Nachhaltigkeit“. Über 2.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 130 Ländern nehmen teil. Die Konferenz bildet den offiziellen Auftakt für die neue Dekade zur weltweiten Verankerung von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in allen Bildungsbereichen bis 2030. Dieser Anspruch ist Teil der nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) und im Unterziel 4.7 festgehalten.
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek erklärt dazu:
„Zur Rettung des Klimas muss die Welt ihre Anstrengungen in den nächsten Jahren auch in der Bildung verstärken. Bildung ist ein zentrales Element, wenn wir den Klimawandel eindämmen wollen. Sie ist zentral, wenn wir die vorhandenen Ressourcen sinnvoll nutzen, Pandemien vorbeugen und Wohlstand in der ganzen Welt fördern wollen. Die Bewahrung der Welt wird aber nur dann gelingen, wenn die Menschen überall auf unserem Planeten ihr Handeln danach ausrichten. Bildung für nachhaltige Entwicklung versetzt die Menschen in die Lage dazu.
Denken und Handeln für morgen sollen bei uns schon die Kinder lernen. Und dieses Lernen soll dann lebenslang, in allen Bildungsbereichen, weitergehen.
Wie wir Bildung für nachhaltige Entwicklung in unseren Bildungssystemen dauerhaft verankern können, darum geht es ab heute im Rahmen der UNESCO-Weltkonferenz ‚Learn for Our Planet. Act for Sustainability'. Deutschland ist weltweiter Vorreiter dabei. Wir haben in Deutschland mit der sogenannten Nationalen Plattform BNE ein Gremium geschaffen, in dem sich Bund, Länder, Kommunen und verschiedenste gesellschaftliche Gruppen regelmäßig zu unserem gemeinsamen Ziel austauschen. Besonders wichtig ist mir, dass Vertreterinnen und Vertreter der jungen Generation mit einem eigenen Jugendforum, dem ‚youpaN', einbezogen sind und Sitz und Stimme in der Nationalen Plattform haben. Sie bringen sich sehr aktiv ein und finden Gehör. Durch die Jugendbeteiligung haben wir einen direkten Draht zur ‚SDG-Generation': zu der Generation, die sich weltweit für unseren Planeten engagiert. Es geht um die Welt, in der sie leben werden!“
Audrey Azoulay, UNESCO-Generaldirektorin, erklärt:
„Bildung soll den Kindern ermöglichen, sich den Herausforderungen ihrer Zeit zu stellen - und die ökologische Herausforderung ist die größte davon. Ich fordere alle auf, sich für die ‚Berliner Erklärung' einzusetzen, damit unsere Bildungssysteme - auf allen Ebenen - der Bildung für nachhaltige Entwicklung ihren gebührenden Platz einräumen.“
Prof. Dr. Maria Böhmer, Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission, betont:
„In allen Bereichen unseres Zusammenlebens ruft die Covid-19-Pandemie uns verstärkt zum Handeln auf. Die Veränderungsprozesse, von denen unsere Welt ergriffen ist, erhalten dadurch eine neue Brisanz und Dynamik. Gerade junge Menschen stehen vor der großen Zukunftsaufgabe, diesen Wandel sozial, ökologisch und ökonomisch kompetent zu gestalten. Hierfür ist Bildung für nachhaltige Entwicklung die entscheidende Weichenstellung. Nur wenn wir Bildung über Generationen hinweg nachhaltig ausrichten, können wir die globalen Herausforderungen meistern. Deshalb ist es auch von hoher Bedeutung, dass in den ‚BNE-Wochen' jetzt im Mai deutschlandweit viele Akteurinnen und Akteure in über 100 Veranstaltungen an diesem Ziel mitwirken.“
Hintergrund
Die Weltkonferenz bildet den Auftakt für das neue UNESCO-Programm „Education for Sustainable Development: Towards achieving the SDGs (ESD for 2030)“ - „Bildung für nachhaltige Entwicklung: die globalen Nachhaltigkeitsziele verwirklichen (BNE 2030)“. Sie findet vom 17. bis 19. Mai 2021 vom bcc in Berlin aus digital statt und wird von der UNESCO und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) veranstaltet. Sie eröffnet die neue Dekade der UNESCO zur weltweiten Verankerung von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE).
Drei Tage lang tauschen sich Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und zahlreiche gesellschaftliche Akteure aus der ganzen Welt über Lösungsansätze für eine bessere Verankerung von Bildung für nachhaltige Entwicklung in allen Bildungsbereichen, von der frühkindlichen Bildung über die Schulbildung, die Berufliche Bildung und das informelle Lernen bis hin zur Hochschulbildung, aus.
Das Ergebnis der Konferenz soll eine gemeinsame Berliner Erklärung aller UNESCO-Mitgliedstaaten sein, in der sie sich zur Verankerung von Bildung für nachhaltige Entwicklung in ihren Bildungssystemen bis 2030 verpflichten.
Mehr zum deutschen BNE-Prozess: Das BMBF setzt die UNESCO-Programme zu BNE federführend für die Bundesregierung um. Ein wesentlicher Meilenstein dabei war 2017 die Verabschiedung des Nationalen Aktionsplan BNE (NAP BNE) durch die Nationale Plattform BNE, dem obersten Lenkungsgremium dieses Prozesses. Damit besteht erstmals in Deutschland eine umfassende BNE-Agenda, die von Bund, Ländern, Kommunen, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft gemeinsam unterstützt wird. Der NAP BNE bietet den Fahrplan, BNE im deutschen Bildungssystem strukturell zu implementieren. Alle Mitglieder der Nationalen Plattform haben sich verpflichtet, ihn im Rahmen ihrer Zuständigkeiten kontinuierlich bis zum Jahr 2030 umzusetzen.
Einmal pro Legislaturperiode berichtet die Bundesregierung dem Deutschen Bundestag über ihre Aktivitäten in der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Im aktuellen 7. Bericht werden die BNE-Aktivitäten der Bundesregierung, der Länder und Länderkonferenzen sowie der Kommunen und weiterer Nachhaltigkeitsinstitutionen wie dem Rat für nachhaltige Entwicklung in der 19. Legislaturperiode abgebildet. Er wurde im April 2021 im Bundeskabinett beschlossen und ist auch online: www.bne-portal.de/bne-bericht
Weiter Informationen
Mehr Informationen zur internationalen Konferenz befindet sich auf dem BNE-Portal. Dort befindet sich auch eine digitale Pressemappe.
Mehr zu Bildung für nachhaltige Entwicklung in Deutschland finden Sie unter: www.bmbf.de/de/bildung-fuer-nachhaltige-entwicklung-535.html sowie auf dem BNE-Portal: www.bne-portal.de
Den Livestream der öffentlichen Teile der Konferenz finden Sie hier: www.bne-portal.de/de/internationale-konferenz-2650.html
Pressekontakt
Deutsche UNESCO-Kommission
Pressesprecher
Timm Nikolaus Schulze
Telefon: +49 228 604 97 144
E-Mail: schulze(at)unesco.de